Mythos Kaffee: Wie gesund ist das Getränk wirklich?

Um das Thema Kaffee ranken sich seit Jahren zahlreiche Mythen. Für viele ist er mittlerweile unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Tages geworden.

Kaffee zum gesunden Frühstück

Was also steckt genau hinter dem Getränk und warum werden immer wieder Stimmen hinsichtlich des gesundheitlichen Aspektes laut? Um diese Frage beantworten zu können, müssen die Mythen rund um das Thema Kaffee aufgedeckt und Inhaltsstoffe sowie Wirkung genau unter die Lupe genommen werden.

Auf der einen Seite stehen die Kaffeeliebhabenden, auf der anderen all jene Leute, die das Getränk als Krankmacher ansehen – ganz andere wiederum lässt die Gerüchteküche absolut kalt. Kaffeetrinkende konnten sich schon so einiges anhören. Positive Mythen berichten darüber, dass Kaffee nicht nur gut schmecke, sondern auch das Darmkrebsrisiko senke. Auch soll der Kaffeekonsum die Lebensspanne des Menschen verlängern. Weitere Mythen berichten darüber, dass die Kaffeebohne vor Diabetes schütze, gute Laune verbreite und die Ausdauer fördere. Neben den zahlreichen guten Eigenschaften, soll das Getränk jedoch auch viele schädliche Attribute aufweisen. So entzieht es etwa dem Körper Wasser, schadet Schwangerschaften, macht nervös, sorgt für unruhigen Schlaf, schadet dem Herzen und macht abhängig. Die Liste kann scheinbar bis ins Unendliche weitergeführt werden. Doch welcher Mythos der Wahrheit entspricht, muss erst noch aufgedeckt werden.

Koffein als Wachmacher

Beim Thema Kaffee spielt der Faktor Koffein eine entscheidende Rolle. Am frühen Morgen geht bei vielen Menschen der erste Griff zur Tasse Kaffee, um die Morgenmüdigkeit abzuschütteln und aufgeweckt in den Tag starten zu können. Die Auswirkungen des Koffeins sind dabei recht vielseitig. In erster Linie sorgt es dafür, dass unser Kreislauf in Schwung kommt und unsere Stimmung positiv ansteigt. Nach dem Verzehr benötigt unser Körper ungefähr 30 bis 45 Minuten, um das Koffein in unseren Blutkreislauf zu transportieren. Bei normalem Konsum wirkt sich Koffein stimulierend auf die Psyche aus. Dies hat vor allem den Vorteil, dass wir Leistungstiefs überwinden können und in einen wachen und aufmerksamen Zustand gelangen. Selbst die Speicherfähigkeit unseres Gehirns kann durch den Konsum von Kaffee kurzzeitig verbessert werden. Die Konzentration steigt und wir überwinden Müdigkeitsphasen. Ein weiterer großer Vorteil von Koffein ist die Erweiterung unserer Blutgefäße in der Peripherie – gleichzeitig verkleinern sich die Gehirngefäße. Dadurch können Migränevorfälle und Kopfschmerzen gelindert werden – eine Eigenschaft, die mittlerweile auch Pharmakonzerne für sich entdeckt haben. So befindet sich heutzutage in vielen Kopfschmerztabletten Koffein. Natürlich kann sich ein übermäßiger Koffeinkonsum auch negativ auf unseren Körper auswirken. Schlafstörungen, Kopfschmerzen und die Einschränkung der motorischen Fähigkeiten sind Nebenwirkungen, welche durchaus auftreten können, wenn der Konsum überhandnimmt. Wie so vieles im Leben, sollte daher auch der Genuss von leckerem Kaffee in Maßen stattfinden.

Die Nebenwirkungen von zu viel Koffein sind mitunter daran schuld, dass Kaffee in manchen Kreisen einen schlechten Ruf genießt. Doch wer nicht gleich dutzende von Tassen zu sich nimmt, der hat auch hier nichts zu befürchten. Anders sieht dies beispielsweise bei Schwangeren aus. Die Halbwertszeit des Koffeinabbaus eines normalen Menschen liegt bei etwa vier Stunden. Werdende Mütter müssen hingegen mit einer Halbwertszeit von rund 20 Stunden rechnen. Daher sollte hier etwas genauer hingeschaut werden. Eine passende Alternative wäre zudem koffeinfreier Kaffee. Auf diese Variante greifen auch ältere Menschen oftmals zurück, sodass es am Tag auch gerne mal ein bis zwei Tassen mehr sein dürfen. Eine Vielzahl von Geschmackssorten und Herstellungsverfahren ermöglichen jedem einen unvergesslichen Kaffeegenuss – mit oder ohne Koffein. Denn letztendlich kommt es doch nicht auf die Masse an, sondern den Geschmack – und der ist beim Kaffee einfach herrlich.

Kaffee – gesund oder ungesund

Hinsichtlich der Frage ob Kaffee gesund ist oder eben doch ungesund, sollte auf die Vorzüge als auch die Nachteile von Kaffee eingegangen werden. Allgemein kann jedoch gesagt werden, dass Kaffee besser ist als sein Ruf zuerst erahnen lässt. Im Folgenden sollen die Symptome von Kaffeegenuss näher betrachtet werden:

Lange hielt sich das Gerücht, dass Kaffee schädlich für das Herz sei und sogar Krebs auslösen würde. Doch mittlerweile ist bekannt, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Laut der europäischen Langzeitstudie EPIC, in welcher Gesundheitsdaten von über einer halben Millionen Menschen ausgewertet wurden, gibt es Hinweise, dass der Konsum von Kaffee vor Hirntumoren, Darmkrebs, Prostatakrebs und vielem anderem mehr schütze. Die komplexe Zusammensetzung von Kaffee, welche aus mehreren Hundert Inhaltsstoffen besteht, deutet somit schon einmal darauf hin, dass es sich hierbei eher um ein gesundes als ein ungesundes Getränk handelt. Wissenschaftler:innen haben ebenfalls beobachtet, dass die Arterien von Menschen, die täglich drei bis fünf Tassen Kaffee zu sich nehmen, weniger verkalkt sind, als die von Menschen, welche keinen Kaffee trinken. Dies kommt vorrangig unserem Herzen zu Gute und wirkt sich positiv auf den Blutfluss aus. Auch bei einer Studie von Ärzt:innen aus Boston (USA) wurde klar, dass wenige Tassen Kaffee am Tag das Risiko für Herzkrankheiten senkt. Insgesamt nahmen mehr als 1,3 Millionen Kaffeetrinkende an der Studie teil. Mit den fortschreitenden Studien kommen immer mehr Entwarnungen rund um das Thema Kaffee auf. Mythen zum Kaffeekonsum verlieren an Halt und sorgen bei dem sowieso schon beliebten Getränk für einen noch größeren Zulauf.

Dass Kaffee früher oftmals als ungesund galt, ist vielerlei Eigenschaften und Vorurteilen zu schulden. Noch heute halten sich einige von diesen Gerüchten und verurteilen das Getränk zu unrecht. Beispielsweise wird angeprangert, dass viele Kaffeetrinkende auch Rauchende seien und früher sterben. Heutige Studien zeigen hingegen, dass Menschen mit einer Neigung um Kaffeekonsum eher länger als kürzer leben. Frühere Studien waren schlichtweg verfälscht, da dort der Faktor des Rauchens mit eingereiht wurde. Ein großer Problemfaktor ist für viele das Koffein. Doch auch hier gilt, dass ein Konsum in Maßen eher vorteilhaft als schädlich ist. Und zudem gibt es zahlreiche Kaffeevarianten ohne Koffein.

In Bezug auf unser Herz kommt der Kaffee immer wieder ins Gespräch. So soll er für Bluthochdruck verantwortlich sein. Bei Menschen, die nur gelegentlich Kaffee trinken, steigt der Blutdruck aufgrund des Koffeins für kurze Zeit leicht an. Regelmäßige Kaffeetrinker:innen gewöhnen sich jedoch an diesen Blutdruckanstieg und gleichen diesen schon nach zwei bis drei Wochen aus. So tritt dieser gar nicht mehr oder nur noch sehr gering auf.

Nicht jeder Kaffee ist gleich

Die vielfältigen Kaffeebohnen und die unterschiedlichen Zubereitungsarten geben der Thematik rund um den Gesundheitsaspekt „Kaffee“ eine ganz neue Bedeutung. Es gibt milden als auch starken Kaffee, herbe Geschmacksrichtungen oder auch leichte Aromen-Vielfalt. Jeder Mensch mag seinen Kaffee anders und genau hier muss genauer hingeschaut werden. Je nach Röstung, Kaffeeart und Zubereitung reagiert jeder Körper unterschiedlich auf den Kaffeegenuss. Empfindliche Mägen können starke Röstungen beispielsweise besser vertragen als milde, da aufgrund der längeren Röstung Bitterstoffe abbauen. Hier muss einfach ausprobiert werden. Hat man erst den richtigen Kaffee für sich gefunden, so kann dieser wahre Wunder bewirken. Er kann die Verdauung ankurbeln, die Leber stärken und äußert belebend wirken.

Wenn wir uns die verschiedenen Kaffeesorten ansehen, dann kommt schnell die Frage auf, ob Kaffee auch dick macht. Hier kann ganz klar gesagt werden, dass der standardmäßige schwarze Kaffee, also das pure Koffeingetränk, gerade mal zwei Kalorien hat – sprich hier könnten wir den ganzen Tag lang Kaffee trinken und würden nicht zunehmen. Dies ändert sich aber, wenn Milch und Zucker ins Spiel kommen. Die vielzähligen Kaffeespezialitäten wie Cappuccino, Latte Macchiato und sonstige Milchkaffees lassen das an sich kalorienarme Getränk als kleinen Dickmacher dastehen. Doch auch hier gilt: „die Masse macht’s“. Wer zu nicht allzu großen Kalorienbomben greift und diese auch nicht in Massen trinkt, der wird sicher nicht an Gewicht zulegen. Für einige unter uns lohnt sich zudem ein Blick auf einen Bio Kaffee. Dieser ist rein natürlich und enthält keine etwaigen Zusatzstoffe. Kaffeetrinkende können also entspannt aufatmen und müssen sich keine Sorgen um allzu viele Kalorien machen.

Kaffee ist besser als sein Ruf

Dass Kaffee bei einigen Menschen als ungesund gilt, liegt vor allem an den vielen Vorurteilen und den Mythen, die sich rund um das Thema Kaffeegenuss ranken. Heutzutage kann jedoch gesagt werden, dass Kaffee nicht nur besser als sein Ruf ist, sondern auch als gesund gilt. Nebenwirkungen wie zittrige Hände, Herzklopfen, Gewichtszunahme und sonstiges haben mit dem Kaffee an sich kaum etwas zu tun. Bei normalem Konsum wirkt sich Kaffee positiv auf unseren Körper aus und schmeckt zudem noch wunderbar. Welcher Kaffee genau der Beste ist, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Vielfalt an Kaffee- und Geschmackssorten lässt jedoch kaum noch Wünsche offen und beschert uns ein wahres Genusserlebnis.

Avatar von Isabel

Unsere Autorin

Isabel

Kaffee ist nicht unbedingt ihr Lieblingsgetränk. Dafür ist sie immer für einen Schokotraum zu haben - am besten mit einer großen Portion feinem Milchschaum aus der BARISTA Ultima.

E-Mail senden

Diese Artikel könnten Ihnen gefallen

Ähnliche Artikel

Nahaufnahme von zwei professionellen Kaffeevollautomaten mit doppelten Bohnenbehältern für verschiedene Kaffeesorten, die Geschmacksvielfalt garantieren.
Kaffeetechnik

Kaffeevollautomat mit zwei Bohnenbehältern: Was sind die Vorteile?

Ein transparentes Kaffeeglas fängt den frisch zubereiteten Kaffee, der aus einer Kaffeepadmaschine fließt.
Kaffeetechnik

Die Vor- und Nachteile einer Kaffeepadmaschine

Hand hält frisch geröstete Kaffeebohnen
Kaffeewissen

Der Tag des Kaffees: Darum geht's

Interessante Artikel

Leseempfehlungen