Kaffeesatz als Dünger: So lässt sich Kaffee wiederverwenden
Statt den Kaffeesatz einfach wegzuwerfen, lässt er sich vielseitig und nachhaltig weiterverwenden – im Garten oder als Peeling. Wir zeigen Ihnen wie.

Info-Box
Das Wichtigste in Kürze:
- Dünger: Kaffeesatz versorgt Pflanzen mit Nährstoffen und schützt vor Schädlingen
- Weitere Einsatzmöglichkeiten: Pilzzucht, Kaffeesatzlesen, natürliches Peeling und Haarspülung, Geruchsneutralisation etc.
Mit Kaffeesatz düngen – so geht’s
Kaffeesatz ist eine hervorragende Quelle für Nährstoffe, die für das Wachstum und die Gesundheit von Pflanzen unerlässlich sind. Er enthält wichtige Mineralien wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, die den Pflanzen zugutekommen. Zudem hat Kaffeesatz einen leicht sauren pH-Wert, der die Bodenstruktur verbessert und das Wachstum vieler Pflanzen fördert. Anstatt diesen wertvollen Dünger zu entsorgen, können Sie ihn effektiv und nachhaltig in Ihrem Garten oder für Zimmerpflanzen einsetzen. Zusätzlich hält Kaffeesatz durch seinen Geruch und seinen Säuregehalt Schädlinge wie Schnecken oder Ameisen auf natürliche Weise fern – ein praktischer Helfer im Pflanzenschutz. Auch Blattläuse können durch das Besprühen einer Kaffee-Wasser-Lösung bekämpft werden.
Anwendung als Dünger: Schritt-für-Schritt
- Direkt streuen: Der einfachste Weg, Kaffeesatz als Dünger zu nutzen, besteht darin, ihn direkt auf den Boden Ihrer Pflanzen zu streuen. Vermeiden Sie es, den Kaffeesatz zu dick aufzutragen, da er sonst verklumpen und das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen kann.
- Einmischen: Eine noch effektivere Methode ist, den Kaffeesatz leicht in den Boden einzuarbeiten. Dies hilft, die Nährstoffe gleichmäßiger zu verteilen und die Bodenstruktur zu verbessern.
- Flüssigdünger: Mischen Sie den Kaffeesatz mit Wasser und lassen Sie die Mischung für einige Tage ziehen. Diese Flüssigkeit kann dann als Dünger für sowohl Zimmer- als auch Gartenpflanzen verwendet werden.
Welche Pflanzen mögen keinen Kaffeesatz?
Kaffeesatz ist nicht für jede Pflanze geeignet. Einige Pflanzen reagieren empfindlich auf den Säuregehalt des Kaffeesatzes oder vertragen ihn einfach nicht. Zu den Pflanzen, die besser ohne Kaffeesatz auskommen, gehören:
- Zitruspflanzen
- Kakteen
- Eukalyptus
- Azaleen
- Rhododendren
Tipp: Wenn Sie unsicher sind, testen Sie den Kaffeesatz an einer kleinen Ecke des Beetes oder an einer Pflanze, um zu sehen, wie sie reagiert.
Mit Kaffeesatz Pilze züchten
Neben der Verwendung als Dünger bietet Kaffeesatz eine weitere spannende Möglichkeit: Die Pilzzucht. Filterkaffeesatz ist ein idealer Nährboden für Pilze, vor allem für Austernseitlinge oder Shiitake, die auf diesem organischen Material besonders gut gedeihen. Er speichert Feuchtigkeit und enthält zahlreiche Nährstoffe, wie Stickstoff, die das Wachstum von Pilzen begünstigen.
Pilzzucht mit Kaffeesatz: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Sie benötigen folgendes Material:
- 60-70% frischen, abgekühlten Kaffeesatz
- 10-20% Pilzbrut z. B. Austernseitling-Myzel
- 10-30% etwas Stroh oder Sägemehl zur Strukturverbesserung
- Ein belüfteter Behälter, wie z.B. Blumentopf oder Beutel
So funktioniert die Zubereitung:
- Mischen: Frischen, abgekühlten Kaffeesatz mit Pilzmyzel (z. B. Austernseitling) vermengen. Optional etwas Stroh oder Sägemehl untermischen für bessere Belüftung.
- Einfüllen: Mischung in einen Blumentopf oder durchsichtigen Plastiksack geben und leicht andrücken. Eine dünne Schicht frischen Kaffeesatzes obenauf geben. Falls nicht genug Kaffeesatz da ist: schichtweise über mehrere Tage befüllen.
- Abdecken & Lagern: Sack locker verknoten oder Topf abdecken (z. B. mit Folie mit Löchern). An einem warmen, dunklen Ort lagern (20–25 °C).
- Beobachten: Nach 2–3 Wochen ist das Substrat weiß durchzogen – das Myzel wächst! Im durchsichtigen Beutel ist die Entwicklung gut sichtbar.
Ernte & weitere Nutzung: Sobald sich Fruchtkörper bilden, kann das Gefäß an einen helleren Ort umgestellt werden. Bei guter Pflege lassen sich die ersten Pilze nach etwa vier bis sechs Wochen ernten. Das Substrat kann häufig ein zweites oder drittes Mal zur Fruchtung gebracht werden, bevor es schließlich als nährstoffreicher Kompost weiterverwendet wird.
Tipp: Der Kaffeesatz sollte nicht älter als ein bis zwei Tage sein, da er sonst anfällig für Schimmel wird. Am besten bewahren Sie ihn in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank auf oder frieren Sie ihn portionsweise ein.

Den Kaffeesatz lesen
Beim Kaffeesatzlesen interpretieren Sie Muster, die der Kaffeesatz nach dem Trinken hinterlässt, als Symbole. Diese können von Tierfiguren bis zu geometrischen Mustern reichen und werden als Zeichen für die Zukunft gedeutet. Ein bisschen Aberglaube gehört natürlich dazu, aber es macht Spaß und regt die Fantasie an
Kulturelle Bedeutung
Das Lesen im Kaffeesatz hat Tradition und ist eine jahrhundertealte Praxis mit Wurzeln im Osmanischen Reich und der Antike. Als spirituelles Ritual wird es heute vor allem im Nahen Osten und auf dem Balkan gepflegt. Im deutschsprachigen Raum wird das Kaffeesatzlesen inzwischen gern als umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenkliche Alternative zum Bleigießen genutzt – besonders zu Silvester. Der Blick in die Tasse ersetzt dabei den traditionellen Blick ins Blei und sorgt mit etwas Fantasie für Unterhaltung zum Jahreswechsel.
Häufige Symbole im Kaffeesatz
- Herz = Liebe, Harmonie
- Schlüssel = Neue Möglichkeiten, Geheimnisse
- Vogel = Gute Nachrichten, Reisen
- Schlange = Vorsicht vor Täuschung, Herausforderungen
- Baum = Wachstum, Stabilität
Anleitung: Wie liest man den Kaffeesatz?
- Mokka trinken, dabei den Satz am Boden belassen.
- Tasse umdrehen und abkühlen lassen.
- Tasse aufrichten und die Muster im Satz betrachten.
- Symbole deuten und die eigene Intuition miteinbeziehen.

Den Kaffeesatz recyclen
Kaffeesatz ist nicht nur im Garten oder bei spirituellen Ritualen nützlich, sondern auch ein praktischer Alltagshelfer. Im Haushalt lässt sich das vermeintliche Abfallprodukt auf vielfältige Weise weiterverwerten:
- Kaffeesatz-Peeling: Kaffeesatz eignet sich hervorragend als natürliches Peeling für die Haut. Die feinen Partikel entfernen abgestorbene Hautzellen und regen die Durchblutung an.
- Kaffeesatz für Haare: Zudem kann Kaffeesatz als Haarspülung genutzt werden, um fettiges Haar zu reinigen und ihm Glanz zu verleihen.
- Gerüche neutralisieren: Kaffeesatz besitzt geruchsabsorbierende Eigenschaften. Ein kleines Schälchen getrockneter Kaffeesatz im Kühlschrank kann unangenehme Gerüche neutralisieren und für eine frische Atmosphäre sorgen.
- Kaffeesatz-Kerzen: Vermischt mit Wachs kann Kaffeesatz in Kerzen eingearbeitet werden, um ihnen ein rustikales Design und einen dezenten Kaffeeduft zu verleihen.
- Scheuermittel: Kaffeesatz kann als umweltfreundlicher Reiniger für Töpfe, Pfannen und Spülen verwendet werden.
Fazit:
Ob als Dünger, Pilzzucht-Substrat oder DIY-Zutat – Kaffeesatz hat mehr drauf, als man denkt. Er spart Ressourcen, vermeidet Abfall und liefert wertvolle Nährstoffe für Pflanzen. Auch im Haushalt oder für kleine Beauty-Anwendungen ist er ein echter Allrounder. Wer ihn clever einsetzt, holt das Beste aus jeder Tasse Kaffee heraus