Milchersatz für Kaffee im Test: Welcher schmeckt?
Nur 15,6 % der befragten Kaffeetrinker und Kaffeetrinkerinnen in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren genießen ihren Kaffee pur, die restlichen gerne in gemischten Varianten. Welcher Milchersatz passt dazu?
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Das Wichtigste über Milchalternativen zusammengefasst:
- Etwa 84,4 % der befragten Kaffeetrinker und Kaffeetrinkerinnen in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren trinken ihren Kaffee mit Milch, doch nicht jeder verträgt Kuhmilch.
- Als Milchalternativen gelten die verschiedensten Getreide- und Nussmilchsorten.
- Milchalternativen dürfen laut Gesetz nicht Milch genannt werden, es handelt sich also um sogenannte Drinks.
- Nicht alle Sorten der Milchalternativen eignen sich, um einen tollen Milchschaum und Latte Art zu zaubern.
Welche Alternativen zu Kuhmilch gibt es?
Nicht jeder verträgt Kuhmilch. Einige leben vegan. Auch wäre mal eine Abwechslung im Cappuccino eine gute Idee. Hier stellen wir einige Alternativen zu Milch vor.
Der bekannte italienische Milchschaum gehört zu den Entwicklungen, die einen gewissen Beitrag zur Veränderung des Kaffeemarktes geleistet haben. Doch für viele stellt es ein Problem dar, wenn es darum geht, seinen Kaffee mit Milch zu trinken. Viele Menschen leiden unter Laktoseintoleranz oder einer Milchallergie und müssen aus diesem Grund auf vielerlei Produkte mit Milch verzichten. Daneben verzichtet man auch in der veganen Ernährung auf die tierische Kuhmilch. Wer der Milch also entsagt, entsagen muss oder einfach eine Abwechslung möchte, braucht für den Latte macchiato oder Cappuccino eine Alternative.
Zu solchen Alternativen zählen verschiedenste Getreide- und Nussmilchsorten. Laut Gesetz dürfen diese jedoch seit einigen Jahren in der EU nicht mehr als Milch bezeichnet werden. Vielmehr handelt es sich dann um sogenannte Drinks.
Hier ein Überblick zu den bekanntesten Milchalternativen
- Sojamilch
- Reismilch
- Mandelmilch
- Reis-Mandelmilch
- Hafermilch
- Dinkelmilch
- Hirsemilch
- Haselnussmilch
- Cashewmilch
- Kokosmilch
Milchersatz hausintern getestet
Um einen richtigen Vergleich in Sachen Milchschaum-Ersatz zu erhalten, haben wir in einem hausinternen Test die genannten Milchalternativen mit unserer Crema Grande aufgeschäumt und zu einem Cappuccino zubereitet. Zudem wurden die Pflanzendrinks auch in unseren Kaffeevollautomaten BARISTA Ultima und Ultima Duo 2 getestet.
Geteste Milchalternativen im Hinblick auf Milchschaum-Konsistenz.
1. Sojamilch
Der wahrscheinlich bekannteste Milchersatz für Kaffee stellt Milch aus Soja dar. Sojamilch oder Sojadrink wird aus Sojabohnen gewonnen, welche viele Ballaststoffe enthalten und zu 36 % aus Eiweiß bestehen. Dadurch sind sie eine ideale Quelle für Proteine. Im Gegensatz dazu beinhalten sie mit nur etwa 2 Gramm Kohlenhydraten mehr als die Hälfte weniger als bei der Kuhmilch. Der Fettgehalt von 2,2 g liegt ebenfalls deutlich unter den 3,5 g der Kuhmilch. Dafür ist aber viel weniger Vitamin B2 und Calcium in diesen Alternativen. Vom Geschmack her erinnert Sojamilch an Getreide und hat ein erdiges Aroma. Das Kaffeegetränk erhält eine herbe und raue Geschmacksnote und tendiert eher zu einem wässrigen Geschmack. Wer jedoch eine schöne Schaumkrone haben will, ist hiermit bestens bedient: Es ist sogar etwas Vorsicht geboten, da Sojamilch sehr schnell aufschäumt.
2. Kaffee-Milchalternativen aus Reis und Mandeln
Zu weiteren Wahlmöglichkeiten gehören Reis- und Mandelmilch sowie der Mix aus beidem: die Reis-Mandelmilch.
Reismilch wird aus Vollkornreis und Wasser zusammengemischt. Das Wasser wird dabei zum Andicken mit Öl emulgiert. Entsprechend schmeckt und riecht die Reismilch auch sehr stark nach Reis. Dieser Milchtrunk ist eher arm an Nährstoffen, Vitaminen und Proteinen. Wer also auf Milchzucker, Eiweiß oder Gluten allergisch reagiert oder laktoseintolerant ist, kann ohne Bedenken auf diesen Kuhmilch-Ersatz zurückgreifen. Dafür ist sie mit einem Anteil von 10 % reich an Kohlenhydraten. Während des Herstellungsprozesses der Reismilch wird der Reis fermentiert, wodurch er eine natürliche Süße erhält. Im Kaffee ist die Reismilch eine gute Wahl. Besonders diejenigen, die nur wenig Milch verwenden, können gut darauf zurückgreifen. Durch die natürliche Süße wird dem Kaffeegetränk etwas von seiner Bitterkeit genommen. Wer nicht zu viel Reismilch verwendet, merkt den Eigengeschmack nicht. Durch den sehr niedrigen Anteil an Fett und Eiweiß lässt sich jedoch leider kein schöner Milchschaum erstellen.
3. Getreidemilchsorten
Zu den weiteren Getreidedrinks zählen Hafer-, Dinkel- und Hirsemilch. Diese Sorten ähneln der Kuhmilch vom Aussehen her und auch in Bezug auf die Nährstoffe können diese Drinks mit Kuhmilch durchaus verglichen werden. Jedoch enthalten sie weitaus weniger hochwertige Proteine, Calcium und bestimmte Vitamine. In einigen Fällen wurden den Milchdrinks bereits solche fehlenden Stoffe zugesetzt.
Hafermilch kann aus dem Korn sowie aus Mehl gewonnen werden. Während der Herstellung von Hafermilch wandelt sich Stärke in Einfachzucker um. Dadurch entsteht wie auch schon bei der Reismilch eine angenehme Süße. Sie hat weder Milchzucker, noch Milcheiweiß und kann ohne Sorge von Milchallergiker:innen und Veganer:innen getrunken werden. Ähnlich wie die Reismilch besitzt auch die Hafermilch einen starken Eigengeschmack. Durch die getreidige Note und ist sie nicht für jeden die geeignetste Milchalternative. Jedoch schmeckt gerade dieses Korn-Aroma vielen Kaffeetrinker:innen. Durch nur wenig Hafermilch wird Ihr Kaffeegetränk zudem angenehm süß. Hafermilch lässt sich ebenfalls gut aufschäumen, wodurch man mit etwas Übung sogar eine schöne Latte Art zaubern kann.
Dinkelmilch zeichnet sich auch durch seinen Eigengeschmack und Geruch aus. Wer sie in seiner Kaffeespezialität probiert, erhält einen angenehmen Geschmack nach Karamell und einen Hauch von Feldfrucht. Aufschäumen lässt sich die Dinkelmilch sehr gut: Es entsteht vergleichsweise mehr Schaumvolumen als bei anderen Milchdrinks. Wer sich an Latte Art ausprobieren möchte, ist auf jeden Fall gut bedient.
Zuletzt gehört noch die Hirsemilch dazu. Wer die Farbe der Hirsemilch mit beispielsweise Hafermilch vergleicht, wird feststellen, dass diese eher einen gelblichen Stich hat. Dieser Kaffee-Milchersatz hat einen noch stärkeren Eigengeschmack als die Hafermilch. Der Fettgehalt umfasst nur ca. 1 Prozent. Dafür ist sie reich an Kohlenhydraten. Zum Aufschäumen greift man aber lieber zu einer anderen Milchsorte, da sich der Schaum von Hirsemilch schnell absetzt und eher wässrig wird. Geschmacklich wird das Getränk auch von dem intensiven Hirsegeschmack zu sehr dominiert.
4. Kokosmilch und Milch aus Nüssen
Neben den stark vertretenden Getreidemilchsorten gibt es auch einige Alternativvorschläge aus Nüssen.
Haselnussmilch und Cashewmilch sind beide fettreich und haben im Gegensatz dazu nur wenige Kohlenhydrate. Während die Cashewmilch der Cashewnuss im Geschmack nur wenig ähnelt, schmeckt die Milch aus Haselnüssen genauso, wie man es sich vorstellt. Der authentische Haselnussgeschmack passt demnach besser zu einem Cappuccino als die Cashewmilch. Von der Schaumqualität aber schneiden beide Optionen gleich schlecht ab: Es entsteht nur ein sehr feinporiger Schaum, der sich auch noch sehr schnell wieder auflöst. Was bei dem Haselnussgetränk noch zu beachten ist, ist der oftmalige Zusatz von Zucker, da diese Milch von Natur aus durch den Herstellungsprozess nicht süß ist.
Die Kokosmilch wird aus den Früchten des tropischen Palmengewächses gewonnen. Sie entsteht nicht bereits in der Nuss, sondern wird hergestellt, indem das Fruchtfleisch der Nuss mit Wasser püriert wird. Anschließend wird die Milch von dem Fruchtfleisch wieder getrennt. Das passiert etwa durch das Auspressen der Mischung durch ein Tuch. Je nach verwendeter Wassermenge enthält sie im Schnitt zwischen 15 und 25 % Fett. Die übriggebliebene Fruchtmasse wird ein zweites Mal mit kochendem Wasser extrahiert und ausgepresst. So wird sie dünner. Der Kokosnuss werden viele positive Wirkungen auf die Gesundheit nachgesagt. Durch die vielen mittelkettigen Fettsäuren, wirkt sie als schneller Energielieferant. Außerdem ist sie geruchsneutral. Ähnlich wie bei der Nussmilch kann auch hier nur schwer ein Milchschaum produziert werden. Die Kokosmilch schmeckt weniger wässrig und verleiht dem Kaffeegetränk aufgeschäumt eine leichte Frische.
Ein relativ neuer Trend, vor allem in der veganen Welt, ist auch die Hanfmilch.
Die beste Kaffee-Milchalternative
Wer trotz Milchallergie oder veganer Ernährung nicht auf seinen Kaffee mit Milch verzichten möchte, dem werden für sein Kaffeegetränk vielerlei Auswahlmöglichkeiten in Biomärkten, Reformhäusern und zum Teil auch schon in Supermärkten geboten. Für welche Milch man sich entscheidet, hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Ein relativ neuer Trend, vor allem in der veganen Welt, ist auch die Hanfmilch.
Mit den richtigen Milchersatzprodukten lässt sich auch oftmals nicht nur ein leckerer Geschmack zaubern, sondern auch eine schöne Latte Art. Wie es bereits die Mandel-Reismilch vormacht, ist auch ein Mix aus mehreren Milchsorten für Kaffeegetränke gut nutzbar. Somit kann das Beste an Geschmack mit einer guten Milchsorte für Milchschaum vermischt werden, um die richtige Konsistenz und das geeignete Aroma zu erhalten.
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