Kaffeefilter: Welcher Filter ist der richtige?

Eine Komponente bei der Kaffeezubereitung wird häufig genutzt: Der Filter. Wir zeigen Ihnen woher er stammt, welche unterschiedlichen Größen und Filterarten es gibt sowie Alternativen, falls Sie keinen Filter zur Hand haben.

Kaffeefilter aus Papier

Inhalt

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Die wichtigsten Fakten zum Kaffeefilter

  1. Kaffeefilter, auch Filtertüten genannt, wurden im Jahr 1908 in Deutschland erfunden.
  2. Der Papierfilter lässt Kaffee durch das Auffangen von Ölen und Sedimenten klarer schmecken.
  3. Kaffeefilter-Nummern geben die Größe bzw. Anzahl an Tassen an, die mit dem jeweiligen Filter gekocht werden können.

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Was ist ein Kaffeefilter und was filtert er?

Mit einem Kaffeefilter können Sie handgebrühten und maschinellen Filterkaffee herstellen. Bei der Bezeichnung ist es allerdings etwas schwammig. Der Kaffeefilter an sich ist eigentlich der Aufsatz, der auf eine Kanne oder eine Tasse gesetzt wird. Meist wird vor dem Filtervorgang eine Filtertüte/Papierfilter in den Aufsatz gesetzt, um ein optimales Ergebnis zu bekommen. Die Filtertüte wird allerdings häufig auch als Kaffeefilter bezeichnet.

Ein Kaffeefilter kann sowohl der Filterhalter als auch der Papierfilter sein.

Die Filtertüte sorgt nicht nur dafür, dass kein Kaffeesatz im Getränk landet, sondern ist noch für weitere Dinge verantwortlich: Die im Kaffeepulver gelösten Öle und Fette werden herausgefiltert, so dass der Kaffee einen klareren Geschmack bekommt. Auch Sedimente gelangen durch den Filter nicht in den Kaffee. Er sieht auch klarer aus.

Wer hat den Kaffeefilter erfunden?

In früheren Zeiten war die Zubereitung von Kaffee komplizierter. Kaffeemehl wurde in eine Kanne oder ein ähnliches Gefäß gegeben, anschließend wurde darauf heißes Wasser geschüttet. Nachdem es einige Zeit durchgezogen war, wurde der Kaffee beim Servieren über ein Sieb gegossen, um den Kaffeesatz aufzufangen. Ganz schön umständlich, und etwas „Prütt“ fand sich anschließend trotzdem fast immer in der Tasse wieder.

Amalie Auguste Melitta Bentz aus Dresden ärgerte sich 1908 so sehr über den lästigen Kaffeesatz, dass sie sich eine Lösung überlegte. Der erste Ansatz: Sie nahm eine Blechdose, nagelte Löcher in den Boden und legte diesen mit einem Löschblatt aus. Eine gute Idee, doch auf Dauer sehr arbeitsintensiv. Also entwickelte sie einen vorgefertigten Kaffeefilter als Halterung mit passend geschnittenem Filterpapier, was sie schließlich patentieren ließ.

Waren die Halterungen zunächst aus Aluminium oder Blech, wurden die Filter in den 1930er-Jahren durch Porzellan- und Keramikfilter ersetzt. Bentz gründete daraufhin die noch heute bekannte Firma Melitta, die nach ihr benannt ist.

Melitta Benz mit Ur-Kaffeefilter von 1908

Welche Kaffeefilter-Arten gibt es?

Heutzutage gibt es viele Arten von Kaffeefiltern bzw. Filtertüten. Wir stellen Sie Ihnen vor:

Einwegfilter

Der Einwegfilter (Filtertüte) wird in einen Filterhalter aus Porzellan, Kunststoff oder auch Edelstahl gesetzt. Das Filterpapier besteht aus Cellulosefasern, die ganz kleine Poren bilden. Das Papier sollte ohne Chlor und nach TCF-Verfahren gebleicht sein, da ungebleichtes Filterpapier den Geschmack des Kaffees verfälschen kann. Ist kein anderer zur Hand, kann dieser vorher auch ein paar Mal ausgespült werden. Nach dem Gebrauch wird das Papier (wenn es gebleicht ist) im Restmüll entsorgt, der Kaffeesatz kann in die Bio-Tonne oder auf den Kompost gegeben werden. Der Filterhalter kann selbstverständlich erneut benutzt werden. Die Einweg-Filtertüte wird bei der Zubereitung mit der Pour-over-Methode sowie in herkömmlichen Kaffeemaschinen genutzt.

Kaffeefilter aus Papier

Dauerfilter

Dauerfilter werden meist aus Kunststoff, Porzellan, Baumwolle, Kupfer oder auch Edelstahl gefertigt. Welches Material Sie wählen, liegt ganz bei Ihnen. Allerdings sind Porzellan-, Edelstahl- und Kupferfilter langlebiger als Kunststofffilter. Aufgrund der größeren Poren halten Dauerfilter deutlich weniger Fette und Öle zurück als Einwegfilter. Hier eine Auswahl von Dauerfiltern:

    • Porzellanfilter haben oft einen Boden mit bis zu drei Löchern, durch die der Kaffee gefiltert wird. Allerdings filtert er nur dann optimal, wenn noch eine Filtertüte reingelegt wird, sonst rinnt Kaffeesatz beim Aufbrühen des Kaffees mit durch die Löcher.
    • Kupferfilter zeichnen sich durch eine leichte Reinigung aus und es ist zudem ein antibakterielles Material.
    • Edelstahlfilter verformen sich nicht und können problemlos in die Spülmaschine gestellt werden.

    • Baumwollfilter sind sehr umweltbewusst und sorgen für einen sehr authentischen Kaffeegeschmack.

Mikro-Filter

Wenn Sie Ihren Kaffee mit der AeroPress zubereiten, wird eine sogenannte Micro-Filter verwendet. Dies ist ein kleiner runder, gebleichter Papierfilter, welcher vor das Sieb der AeroPress gelegt wird. Es sorgt für einen noch klaren Kaffeegeschmack ohne Kaffeesatz. Auch hier gibt es die Alternative, den Papierfilter durch einen metallischen Permanentfilter zu ersetzen.

Was bedeuten die Nummern der Kaffeefilter-Größen?

Der Wald aus Bezeichnungen für Kaffeefiltertüten ist verwirrend und undurchsichtig. Im Grunde bezeichnen die Nummern aber lediglich die verschiedenen Größen der Filter. Die Bezeichnung geht ebenfalls auf Melitta Bentz zurück. Ursprünglich stellte ihr Unternehmen die Filter in sieben Größen her, die Nummern zwischen 100 und 106 trugen. Erst in den 1960er-Jahren führte Melitta eine neue Nummerierung ein, die auch heute noch genutzt wird.

Die Idee dahinter: 1x2, 1x4, 1x6 sollten anzeigen, für wie viele Tassen handgefilterter Kaffee der Filter gedacht ist. Also 1x4 soll für vier Tassen sein, 1x6 für sechs Tassen usw. Bei der 100er-Reihe ging es um verschiedene Normen für verschiedene Kaffeemaschinen.

Wichtig: Die 102er-Größe ist nicht gleichzusetzen ist mit der 1x2-Größe. 102 entspricht eher 1x4. Für handelsübliche Filterhalterungen und Kaffeemaschinen (die bis zu zehn Tassen kochen können) werden meist die 1x4-Filtertüten verwendet, die bei anderen Marken auch oft nur „4“ oder „Nr. 4” heißen. Mit diesen können Kannen mit einem Füllvolumen von mehr als 800 ml befüllt werden.

Hier einmal die Filter-Größen zusammengefasst:

Tassenzahl Filter 1x-Reihe Filter 100er-Reihe
2 Tassen
(handgefiltert
1x2 101
4 Tassen
(handgefiltert
1x4 102
6 Tassen
(handgefiltert
1x6  

Welche Porengröße sollte ein Kaffeefilter haben?

Je nachdem, welche Porengröße ein Kaffeefilter hat, wird der Geschmack des Kaffees beeinflusst. Das Patent der Firma Melitta besagt, dass der optimale Filter eine Porengröße von 5 bis 20 µm, was in etwa 0,005 bis 0,02 mm entspricht. Mit dem Auge sind die Poren also kaum erkennbar. Kleiner sollten die Poren nicht sein, da der Brühvorgang sonst zu lang dauert, was den Kaffee bitter werden lässt. Viel größer ist allerdings auch nicht gut. Dadurch würde die Flüssigkeit zu schnell durch den Filter rinnen, wodurch ein vollmundiger Geschmack verwehrt bleiben würde.

Wie viel Kaffeepulver muss in den Kaffeefilter?

Der optimale Kaffeegenuss entsteht nur dann, wenn die richtige Menge Kaffeepulver auf die richtige Menge Wasser trifft. Allerdings sind die Geschmäcker verschieden. Manche mögen den Kaffee eher stark, andere eher mild. Außerdem ist die Art der Röstung sowie der Mahlgrad der Bohnen ausschlaggebend für den Geschmack. Die Special Coffee Association of Europe (SCAE) gibt als Richtwert ungefähr 60 Gramm Kaffee für einen Liter Wasser an. Umgerechnet auf eine normale Tasse Kaffee mit etwa 200 ml ergibt das 12 Gramm Kaffeepulver. Sie möchten mehr über die Zubereitung von Filterkaffee erfahren? Dann klicken Sie auf unseren Beitrag Filterkaffee zubereiten.

So wird Kaffee dosiert

Wie wird Kaffee mit dem Kaffeefilter richtig aufgebrüht?

Haben Sie eine handelsübliche Kaffeemaschine in Ihrer Küche, ist die Methode einfach. Sie knicken einen Papierfilter, setzen ihn in die Vorrichtung, füllen Wasser für die gewünschte Tassenzahl in den Behälter und geben die passende Menge Kaffeepulver in den Filter. Nur noch ein Knopfdruck und die Maschine brüht den Kaffee von selbst.

Ein Revival erfährt in den vergangenen Jahren auch die klassische Methode des Kaffeebrühens mit der Handfilter-Methode. Diese ist etwas aufwändiger und dauert länger. Auch hier wird ein Papierfilter in eine Filtervorrichtung gesetzt. Anschließend das Kaffeepulver einfüllen und Wasser in den Filter gießen. Eine genaue Beschreibung, wie die einzelnen Schritte sind, finden Sie in unserem Text zum Handfilterkaffee.

Wie Kaffee filtern ohne Filter?

Stellen Sie sich vor, Sie stehen morgens in der Küche und brauchen zum Wachwerden einen Kaffee. Doch erst dann fällt Ihnen auf: Die Kaffeefilter sind leer! Jetzt nicht verzweifeln, wir haben drei Alternativen, die Sie sicherlich zuhause haben.

  • Stoff: Schneiden Sie sich ein für Ihren Filter passend großes Stück Stoff zurecht. Dieses sollte sauber sein, aber nicht zu stark nach Waschmittel riechen. Sie können es vorher einmal durchspülen. Sollte das Wasser zu schnell durchlaufen, nehmen Sie den Stoff doppelt.
  • Küchenrolle: Legen Sie ein Blatt der Küchenrolle in Ihre Filterhalterung. Achten Sie darauf, dass das Papier am oberen Rand übersteht, damit sie das Blatt samt Kaffeesatz nach dem Brühvorgang einfach herausnehmen können. Nutzen Sie eine ungebleichte und neutrale Kuchenrolle.
  • Papiertaschentuch: Ebenso wie die Küchenrolle funktioniert auch ein Papiertaschentuch als Alternative für einen Kaffeefilter. Es sollte allerdings ein reißfestes Taschentuch sein, da es sonst sein kann, dass das Tuch beim Brühvorgang reißt und Kaffeesatz in der Kanne landet. Achten Sie auch hier darauf, dass es ungebleicht und geruchsneutral ist.
Dies sollte trotz allem eine Notlösung bleiben. Geschmacklich wird der Kaffee dadurch einiges einbüßen müssen. Greifen Sie deshalb in der Regel auf echte Kaffeefilter zurück. Oder versuchen Sie eine Variante ohne Filter, wie die French Press.
Stofffilter von oben

So entsorgen Sie Kaffeefilter richtig

Nach der Kaffeezubereitung ist der Papierfilter nicht mehr verwendbar. Generell dürfen Küchenabfälle dieser Art auf den Kompost, aber Vorsicht: Nur Kaffeefilter, die ungebleicht sind, können unbedenklich auf dem Kompost entsorgt werden. Ist er gebleicht, so sollten Sie nur den Kaffeesatz auf den Kompost geben, der Filter selbst muss in den Restmüll. Wenn Sie ungebleichte Kaffeefilter auf den Kompost geben, sollten Sie darauf achten, dass der Filter nicht mehr zu nass ist. Sonst kann er leicht schimmeln.

Der Kaffeesatz ist übrigens ein toller Dünger, beispielsweise für den Kompost oder ihre Zimmerpflanze – mehr zur Verwendung von Kaffeeresten im Haus und Garten lesen Sie unter "Kaffeereste für den Garten". Ein spannender Fakt: Nicht nur zum Düngen, auch zum Züchten von essbaren Pilzen kann der Kaffeesatz verwendet werden. Wie das funktioniert haben wir im Beitrag "Pilze mit Kaffeesatz züchten" erklärt.

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Unsere Autorin

Meike

Damit alle Kaffee Partner-Mitarbeitenden ein umfangreiches Grundwissen über Kaffee haben, schult Meike Mehring die Kolleg:innen bereits seit 2012 regelmäßig. Sie ist ausgebildete Kaffeesommelière und weiß, worauf es bei einem guten Kaffee ankommt.

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