Kaffeeaufbereitung: Wie werden Kaffeebohnen verarbeitet?
Zwischen Ernte und Röstung: Nur so wird aus der geernteten Kaffeekirsche ein aromatischer Kaffee.
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Die wichtigsten Fakten zu Kaffeeaufbereitung
- Die Kaffeekirschen können nicht lange gelagert werden – die Aufbereitung macht sie haltbar.
- Es gibt drei Verfahren: die nasse, trockene und halbtrockene Aufbereitung.
- Die Aufbereitung hat Einfluss auf den Geschmack des Kaffees.
Zwischen Ernte und Röstung
Bei der Kaffeeaufbereitung handelt es sich um einen wichtigen Arbeitsschritt bei der Verarbeitung der geernteten Kaffeebohnen. Die Methode der Weiterverarbeitung oder Aufbereitung hat Einfluss auf den Geschmack des Kaffees. Drei Verfahren kommen hierbei zum Einsatz, wobei jede Methode Vor- und Nachteile mit sich bringt. Da die Kaffeekirschen direkt nach der Ernte nicht lange gelagert werden können, muss die Aufbereitung rasch erfolgen. Nur so wird aus der geernteten Kaffeekirsche ein aromatischer Kaffee.
Ziel der Kaffeeaufbereitung
Die Kaffeeaufbereitung folgt auf die Ernte der Kaffeekirschen. Frische Kaffeekirschen sind nicht lange haltbar. Sie fangen schnell an zu gären oder faulen und verlieren rasch an Aroma. Deswegen ist es wichtig, dass die Aufbereitung der Kaffeebohne wenige Stunden nach der Ernte erfolgt.
Hierfür muss sie vom Fruchtfleisch getrennt werden, damit am Ende nur noch die saubere, trockene Kaffeebohne übrigbleibt. Über die Jahre haben sich drei Verfahren durchgesetzt: die Nassaufbereitung, die Trockenaufbereitung und die Halbtrockenaufbereitung.
Die drei Verfahren der Kaffeeverarbeitung
Die Nassaufbereitung
Wie der Name vermuten lässt, benötigt man für die nasse Aufbereitung jede Menge Wasser. Aus diesem Grund eignet sich die Nassaufbereitung nicht für jede Region oder große Erntemengen. Die Nassaufbereitung muss spätestens 24 Stunden nach der Ernte erfolgen:
- Die vorselektierten Kaffeebohnen werden mit Hilfe von Wasser von ihrem Fruchtfleisch getrennt, sodass nur noch die Schleimschicht und die Pergamenthülle die Bohne umgeben.
- Dann werden die Kaffeekirschen zur Fermentierung oder Gärung in große Tanks mit Wasser gegeben. Die Fermentierung ist ein natürlicher Prozess, der nicht nur im Fruchtfleisch stattfindet, sondern auch im Inneren der Bohne und somit ihren Geschmack verbessert.
- Im Anschluss wird die Bohne abermals gewaschen, sodass auch die Pergamenthülle abfällt und die reine Bohne abschließend getrocknet werden kann.
Die Trockenaufbereitung
Auch bei der trockenen Aufbereitung werden die Kaffeekirschen zunächst gewaschen. Im Anschluss daran werden sie für zwei bis drei Wochen in die Sonne zum Trocknen gelegt. Durch das mehrmalige Wenden lösen sich Fruchtfleisch und Schale bereits ab. Die Reste von Schleimschicht und Pergamenthaut werden maschinell entfernt.
Die halbtrockene Aufbereitung
Die halbtrockene Aufbereitung ähnelt der Trockenaufbereitung. Hierbei wird das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche zunächst maschinell grob entfernt. Nun kommt aber nicht die Fermentierung, wie bei der Nassaufbereitung zum Einsatz, sondern die Kaffeebohnen werden mit den Fruchtfleischresten getrocknet. Man bezeichnet diese Art der Aufbereitung auch als „pulped natural“.
Beeinflusst die Kaffeeaufbereitung den Geschmack?
Viele Faktoren haben Einfluss auf den Geschmack des Kaffees. Neben den Anbaubedingungen, spielen auch Röstung und Zubereitung eine wichtige Rolle. Natürlich hat auch die Kaffeeaufbereitung einen Anteil am Geschmack der Kaffeebohne. Nassaufbereiteten Bohnen sagt man einen leicht säuerlichen, aber lebendigen Geschmack nach. Trockenaufbereiteter Kaffee ist eher fruchtig, während halbtrockenaufbereitete Bohnen besonders würzig sein sollen. Egal ob nass, trocken oder halbtrocken aufbereitet, nur durch probieren können Sie den besten Kaffee für sich herausfinden.