Die schönsten Kaffeehäuser Europas.

Kaffee ist heutzutage präsenter als jemals zuvor und lässt sich in aller Welt in den verschiedensten Kombinationen und Geschmacksrichtungen finden. 

Kaffeehäuser in der Welt

Kaffee ist heutzutage präsenter als jemals zuvor und lässt sich in aller Welt in den verschiedensten Kombinationen und Geschmacksrichtungen finden. Was viele von uns jedoch kaum wahrnehmen, ist die Tatsache, dass sich mit dem eigentlichen Getränk auch eine wahre Kaffeehauskultur entwickelt hat. Diese hat sich seit dem Jahr 1554 in ganz Europa ausgebreitet und verkörpert so viel mehr als nur den genussvollen und unvergesslichen Geschmack eines Kaffees.

Budapest, Neapel, Istanbul, Venedig, Wien und Oslo – in diesen und vielen anderen Städten finden sich die schönsten Kaffeehäuser Europas. Man findet sie an großen Plätzen in der Innenstadt, in charmanten Gassen von Altstädten und auch sonst überall. Cafés sind der perfekte Treffpunkt für ein gemütliches Zusammensein. Hier können wir uns über die Sorgen des Alltags austauschen, frischen Kaffee genießen und bei gutem Wetter die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings auf uns wirken lassen. Früher wie heute sind Cafés ein gesellschaftlicher Hotspot und ziehen Menschen aller Nationalitäten, Kulturen, Hautfarben und Sprachen an. Die klassische Kaffeehauskultur hat sich in einigen Punkten jedoch maßgeblich verändert. Der alte Charme besteht in den schönsten Kaffeehäusern Europas allerdings weiter und lädt zu einer spannenden Reise durch die Geschichte der Cafés ein.

Kaffeehauskultur der alten Schule

Unter dem Begriff Kaffeehaus verstehen viele von uns große Ketten wie Starbucks und Co. Besonders junge Menschen sehen in den heutigen Cafés kaum noch das Flair der „alten Schule“. Doch was genau versteckt sich hinter dem klassischen Begriff der Kaffeehauskultur und was bedeutet dies für die Geschichte der Cafés? Im Jahr 1554 entstand in Konstantinopel, also dem heutigen Istanbul, das erste Kaffeehaus Europas. Einige Jahre später folgten weitere Cafés in Venedig, London, Oxford, Bremen, Marseille, Wien, Paris und vielen weiteren Städten. Die Kaffeehausbesitzer:innen luden hier die betuchte Gesellschaft des Landes ein, um gemeinsam zu dinieren, köstliche Kaffees zu genießen und über aktuellen Themen zu diskutieren. Tatsächlich waren die Kaffeehäuser der damaligen Zeit ein Treffpunkt für Philosophen, Künstler, Gelehrte und Schriftsteller. Hochkarätige Bürger:innen einer jeden Stadt trafen sich hier, um ihren Freigeistern neue Perspektiven zu eröffnen und sich untereinander auszutauschen. Musik, Kunst, literarische Werke und politische Entscheidungen fanden in Kaffeehäusern wie dem Café Rivoire, dem Greco in Rom oder dem Procope in Paris ihren Ursprung. Somit hatte sich die klassische Kaffeehauskultur von einem einfachen Café zu einem Ort der Revolution, Entwicklung und Moderne entwickelt. Gerade Städte wie Florenz oder Wien profitieren von den neuen Kaffeehäusern und blicken noch heute auf eine Geschichte zurück, welche ohne jene Treffpunkte wohl kaum so verlaufen wäre. Natürlich gab es früher wie heute auch köstlichen Kaffee und schmackhaftes Gebäck zu verköstigen. Mit immer neuen Kaffeekreationen und einem erstklassigen Service banden die Kaffeehausbesitzer:innen ihre Kundschaft an sich und schufen einen neuen gastronomischen Standard, den man so nicht überall erleben kann. Dieses einzigartige Flair ist vor allem bei heutigen Kaffeehäusern aus der alten Zeit ein wesentlicher Bestandteil, der sie von modernen und hippen Cafés unterscheidet.

Denker:innen und künstlerische Personen vergangener Jahre, so wie Jean-Paul Sartre, Thomas Mann, Hugo von Hofmannsthal oder Hemingway gestalteten gesellschaftlich bedeutende Werke in Kaffeehäusern. Für viele waren es die perfekten Plätze, um das politisch-gesellschaftliche Geschehen zu diskutieren und zu steuern. Diese Orte der Inspiration bestehen bis heute weiter und laden Menschen zum Nachdenken und Gedankenaustausch ein. Ein gutes Beispiel hierfür ist die weltweit bekannte Bücher-Reihe des Zauberlehrlings Harry Potter. Die Autorin Joanne K. Rowling schrieb das erste Band im Elephant House, einem charmanten Coffee Shop in Edinburgh. Wer sich also auf die Suche nach der klassischen Kaffeehauskultur macht, der wird auch heutzutage noch fündig. Passend dazu begab sich der Fotograf Adonis Malamos auf eine Reise quer durch 20 Länder, in der er die schönsten Kaffeehäuser Europas erkundete.

Eine Reise durch Europa: Von Belgien bis Ungarn

Der Fotograf und Kaffeehausbesitzer Adonis Malamos hat sich auf eine Reise durch Europa begeben. Sein Ziel war die ausführliche Dokumentation der alten Kaffeehauskultur. Hierfür hat er einen modernen Bildband entworfen, welcher auf 320 Seiten 300 Fotografien zeigt. Insgesamt besuchte Malamos über 139 der eindrucksvollsten Cafés zwischen Belgien und Ungarn. Seine Reise umfasste ganze 60.000 Kilometer und verschaffte ihm tiefe Einblicke in die wahre Kultur des Kaffees.

Mit der heutigen „Coffee-to-go-Kultur“ hat ein echtes Kaffeehaus nicht mehr viel zu tun. Auf seinen Städtereisen ließ sich Malamos von klassischen Kaffees inspirieren und stellte fest, dass ein Café mehr als nur den reinen Kaffeegenuss bieten kann. Schon Einstein, Kant und Nickel philosophierten an Orten wie diesen über das Weltgeschehen und fanden einen Rückzugsort mit Charme und Klasse. So ist es nicht verwunderlich, dass die alten Kaffeehäuser einige Geschichten zu erzählen haben. Dies erkannte auch die UNESCO, welche 2011 die Wiener Kaffeehauskultur zum immateriellen Weltkulturerbe ernannte. Wenn man sich das Bildband von Malamos anschaut, dann springen einem keine modernen und stylishen Einrichtungen entgegen. Die Kaffeehausbesitzer setzen auf den alten Stil und behalten so ganz das Flair der klassischen Kaffeehauskultur bei. Es fühlt sich an wie eine kleine Zeitreise und versetzt den Besuch in eine aufregende Zeit von Denkenden und Philosophierenden. Hier kann sozusagen hautnah Geschichte erlebt werden.

Die Liste der noch heute bestehenden Kaffeehäuser ist lang und zeigt die starke Präsenz der Kaffeehauskultur:

  • In Wien gibt es beispielsweise das legendäre Café Hawelka, ein Hotspot für Intellektuelle in den 50er Jahren.
  • In Budapest sollte auf jeden Fall das Café Gerbeaud besucht werden. Das Traditions-Café besticht mit seiner großen Auswahl an Torten und Beilagen zum Kaffee.
  • In Salzburg findet sich das seit 1796 bestehende Café Tomaselli.
  • Auch sehr interessant ist die Kaffee-Konditorei Angelina in Paris. Hier gibt es nicht nur köstlichen Kaffee, sondern auch köstliches Gebäck.
  • Natürlich darf bei der Auswahl bekannter Cafés Florenz nicht fehlen. Das Caffè Le Giubbe Rosse überzeugt mit holzgetäfelten Räumlichkeiten und einem robusten und eindrucksvollen Charme.

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Auf seiner Reise hat Malamos eine Welt wiederentdeckt, die für viele von uns verloren schien. Abseits von Starbucks und Co. kann Kaffeehauskultur erlebt werden, die neue Pforten öffnet und ein Intermezzo der besonderen Art darbietet.

Adonis Malamos interessierte sich nicht nur als Fotograf für die besonderen Kaffeehäuser. Als selbstständiger Kaffeehausbesitzer aus Mannheim sucht er stets neue Inspiration für seine Cafés. Die Abgrenzung von Kaffee-Franchise-Ketten gelingt nur mit etwas Besonderem. Natürlich können geschichtsträchtige Kaffeehäuser nicht ersetzt oder nachgeahmt werden, die dort herrschende Kaffeehauskultur kann jedoch neu belebt und verinnerlicht werden.

Kaffeehäuser im Wandel der Zeit

Vergangen sind die Zeiten ehrwürdiger Kaffeehäuser, Konditoreien und Confiserien. Fragt man Passanten auf der Straße, so fallen oftmals die Namen von Franchise-Ketten wie McCafé, Starbucks, Tchibo oder Segafredo. Hinzu kommen die zahlreichen kleinen städtischen Cafés und Konditoreien. Wer echte Kaffeehauskultur erleben möchte, der muss sich in eins der seltenen Cafés der Großstädte begeben, in denen noch Tradition und Kultur im Vordergrund stehen. Doch der Wandel hat nicht nur schlechtes an sich. Auch wenn die Kaffeehauskultur vielerorts in Teilen verloren gegangen ist, so hat doch die Moderne Einzug gehalten. Der Kaffee ist alltagstauglich geworden. Kaum ein Getränk ist so beliebt wie der täglich genussvolle Kaffee. Dabei spielt es keine Rolle, welcher gesellschaftlichen Schicht man angehört oder woher man stammt. Der Kaffee ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Ob im Orient, Wien, Florenz oder hier in Deutschland im kleinsten Ort des Landes – es gibt ihn überall. Die schönsten Kaffeehäuser Europas sind dennoch stets eine Reise wert.

Wo früher nur ein Schwarzer oder ein kleiner Brauner bestellt wurde, da gibt es heutzutage eine Fülle an Kaffeesorten und Geschmacksrichtungen. Moderne Kaffeemaschinen lassen kaum noch Wünsche offen und schaffen dem Kaffee eine Bühne des Geschmacks. So kann jeder Kaffee-Liebhaber seine eigene Kreation finden und sich vollends vom Genuss überzeugen lassen. Ob schnell zum Mitnehmen oder für eine gesellige Runde im Café – der Kaffee ist und bleibt für viele ein Muss.

Cafés der alten Schule: Kaffee neu erleben

Die schönsten Kaffeehäuser Europas laden einen jeden von uns ein, die Kaffeekultur zu erleben, wie sie von Anfang an bestand. Das Flair der alten Einrichtungen, Kellner mit roten Westen und noblen Anzügen, Konditoreien mit Geschichte, Confiserien der alten Schule und Kaffeehäuser aus anderen Zeiten. Wer sich berühmten Schriftstellern, Politikern und Künstlern anschließen möchte, der ist hier genau richtig aufgehoben und kann abseits vom „Coffee-to-go“ echte Kaffeehauskultur erleben.

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Unsere Autorin

Carolin

Trinkt am liebsten Kaffee schwarz, um in den Tag zu starten. Nach dem Essen darf es auch gerne ein kurzer Espresso sein – am liebsten aus der BARISTA Select.

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