Der God Shot – der ultimative Espressogenuss

Der God Shot scheint der Ansporn vieler Baristas zu sein, schließlich gelingt er nur sehr selten und nach jedem God Shot steigt der Anspruch.

Ein Tasse Kaffee wird gefüllt

God Shot? Nie gehört werden viele jetzt sagen. Einige können sich dank der Übersetzung ins Deutsche vielleicht zusammenreimen, dass es sich um einen extrem seltenen, extrem guten Kaffee handeln muss. Wer etwas tiefer in die Barista-Materie von Espresso und Co. eintaucht, wird den Begriff schon häufiger hören, schließlich treibt er viele Baristas täglich an. Ein God Shot umgibt die Aura des Unerreichbaren und wem einmal einer gelungen ist, der treibt seine Ansprüche weiter nach oben. Doch was ist damit eigentlich genau gemeint? Der God Shot bezeichnet den ultimativen Espresso:

Ein Espresso, der so gut ist, dass Gott ihn selbst gemacht haben könnte.

So liest man es in diversen Stellen des Internets. Somit stellt der God Shot die Suche nach dem heiligen Gral des Espresso-Trinkers dar.

God Shot oder die Qual des steigenden Anspruchs

Mark Prince, Autor, Blogger und Kaffee-Kenner, behauptet, nach mehreren Tausend guten Espresso-Shots nicht mehr als 30-40 God Shots genossen zu haben. Ein God Shot ist etwas so Einmaliges, dass jeder einzelne in Erinnerung bleibt. Das Problem ist – ähnlich wie zum Beispiel mit der Suche nach der perfekten Welle beim Surfen – die ständig steigenden Ansprüche. Wer einmal einen perfekten God Shot genossen hat, sucht anschließend nach einem besseren.

Ein weiteres Problem ist, dass Begriffe, die etwas Großartiges beschreiben zu häufig genutzt werden und sie so an Großartigkeit verlieren. Espresso Anfänger werden ihren ersten sehr guten Espresso bereits einen God Shot nennen. Erfahrene Baristas können über so etwas nur milde lachen, schließlich ist jeder Kaffeekenner diesen Weg gegangen. Der Anspruch steigt mit der Erfahrung, sodass der God Shot am Beginn der Karriere nach ein paar Jahren höchstens noch zum gelungenen Espresso degradiert werden muss.

Merkmale eines God Shots

Baristas sind sich in einer Sache einig, ein God Shot ist immer ein doppelter Ristretto, schließlich lässt sich dieser als pure Essenz der Kaffeebohne in schmackhafter Form umschreiben. Die Herstellung eines Ristrettos ist bereits herausfordernd und verlangt einiges an Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Leider (oder vielleicht zum Glück) gibt es für die Herstellung eines God Shots kein Patentrezept.

„Mach alles richtig, und hoffe das Beste.“

Mark Prince auf seinem Blog coffeegeek.com.

Expert:innen erkennen einen God Shot sobald er aus dem Siebträger tropft. Die Farbe sollte dunkel bis rostrot sein mit dezenten Tigerstreifen. Zudem ist der Espresso von Anfang bis Ende mit einer perfekten Crema versetzt. Sobald der Espresso sich etwas gesetzt hat, präsentiert er sich in dunklem Schwarz. Bereits beim ersten Riechen steigen intensive Aromen auf, welche sich beim Rühren verstärken. Geschmacklich ist der God Shot die perfekte Balance zwischen milden Bitternoten und süßen Nuancen. Auf der Zunge entfaltet sich die harmonische Komposition aus bitter, süß, sauer und scharf.

God Shot – Zufall oder Können?

Der God-Shot lässt sich wohl schlecht und nur unzutreffend mit Worten und Zubereitungsschritten beschreiben. Man muss ihn schmecken. Einig ist sich die Netz-Community nur bei einem: Wer einen God Shot serviert bekommt, wird es schmecken. Und nach dem nächsten dürsten. Bestellen lässt sich der God Shot nicht.

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