Cold Brew – alles andere als kalter Kaffee

Was ist Cold Brew?

Cold Brew, übersetzt „kaltes Aufbrühen“, ist eine spezielle Zubereitungsart für Kaffee, bei der grob gemahlene Kaffeebohnen über mehrere Stunden in kaltem Wasser extrahiert werden. Durch die lange Ziehzeit – meist zwischen 12 und 24 Stunden – entfalten sich die Aromen besonders sanft, während Bitterstoffe und Säuren nur in geringen Mengen in das Getränk übergehen. Das Ergebnis ist ein erfrischender, mild-aromatischer Kaffee, der sowohl pur als auch mit Milch oder anderen Zutaten genossen werden kann.  

Häufig wird Cold Brew mit Iced Coffee verwechselt, doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: Iced Coffee wird heiß gebrüht und anschließend heruntergekühlt, während Cold Brew ausschließlich mit kaltem Wasser extrahiert wird. Dadurch entsteht ein besonders milder und bekömmlicher Geschmack.

Woher kommt Cold Brew?

Die Ursprünge von Cold Brew reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Niederländische Händler nutzten diese Brühmethode, um Kaffee ohne offene Flamme zuzubereiten – praktisch für lange Seereisen. Später wurde das Verfahren in Japan weiterentwickelt und unter dem Namen „Kyoto-Style Coffee“ bekannt.

In den letzten Jahrzehnten erlangte Cold Brew vor allem in den USA große Popularität. Coffeeshops und Kaffeeröstereien begannen, das sanfte und bekömmliche Getränk aus hochwertigen Bohnen anzubieten. Heute ist Cold Brew weltweit ein beliebtes Sommergetränk, das in vielen Variationen genossen wird – von klassisch bis zu modernen Kreationen mit Vanille, Zimt oder Stickstoff („Nitro Cold Brew“).

Was ist der Unterschied zwischen Cold Brew und Eiskaffee?

Oft werden Cold Brew und Eiskaffee gleichgesetzt, doch sie unterscheiden sich deutlich:

Cold Brew ist also nicht einfach nur "kalter Kaffee", sondern eine eigenständige Kaffeezubereitung mit einem besonders sanften Geschmack.

Cold Brew-Koffeingehalt – Ist er wirklich stärker?

Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Cold Brew viel mehr Koffein enthält als normaler Kaffee. Das stimmt nur bedingt:

Das Koffeinverhältnis hängt stark von der Zubereitung ab – je nach Verhältnis von Kaffee zu Wasser kann Cold Brew kräftiger oder milder ausfallen.

Cold Brew Zubereitung im Vergleich zu anderen Kaffeevarianten

Cold Brew ist nur eine von vielen Kaffeespezialitäten – wie unterscheidet sich die Zubereitung im Vergleich. Die Tabelle zeigt: Cold Brew ist eine besonders magenfreundliche und sanfte Alternative zu herkömmlichen Kaffeesorten.

Was ist die beste Cold Brew-Kaffeesorte?

Die Wahl der richtigen Kaffeebohne für Cold Brew hängt vom gewünschten Geschmacksprofil ab. Grundsätzlich eignen sich eher milde, säurearme Bohnen mit natürlichen Süßnoten besonders gut.

Viele Cold Brew-Fans schwören auf Single-Origin-Kaffees aus Brasilien, Kolumbien oder Äthiopien, da diese oft schokoladige, nussige oder fruchtige Aromen bieten, die kalt extrahiert besonders gut zur Geltung kommen. Eine mittlere bis grobe Mahlung ist entscheidend, damit der Kaffee gleichmäßig extrahiert wird und nicht zu bitter schmeckt. Ob Arabica oder eine Arabica-Robusta-Mischung besser geeignet ist, hängt vom persönlichen Geschmack ab – Arabica betont feine Fruchtnoten, während Robusta für einen kräftigeren, intensiveren Körper sorgt.

Wer Cold Brew selbst zubereitet, kann mit verschiedenen Bohnen experimentieren, um die perfekte Mischung zu finden.

Cold Brew mit Milch oder pur?

Cold Brew ist vielseitig – ob pur oder mit spannenden Zutaten:

• Cold Brew mit Milch: Verleiht dem Getränk eine cremige Note. Funktioniert auch mit Hafer-, Mandel- oder Sojamilch.
• Cold Brew mit Sirup: Vanille-, Haselnuss- oder Karamellsirup geben eine süße Geschmacksnote.
• Cold Brew mit Sprudelwasser: Eine erfrischende, leicht prickelnde Alternative für heiße Tage.
• Cold Brew mit Schokolade: Durch die Kombination mit Kakaopulver oder Schokoladensirup entsteht ein süßer, aromatischer Genuss.

Cold Brew-Variante: Nitro Coffee

Ein besonders aufregender Trend ist Nitro Coffee. Hier wird Cold Brew mit Stickstoff (engl. Nitrogen, daher der Name) versetzt, was für eine samtige Textur und eine schaumige Krone sorgt. Nitro Cold Brew wird nicht ausgegossen, sondern direkt aus dem Zapfhahn gezapft – ähnlich wie Bier – und in einem Glas serviert.

Den Nitro-Kaffee trinkt man schwarz: Weder Milch noch Zucker kommen in das Glas, sondern er bleibt so, wie er aus dem Hahn kommt. Damit hat er nur 5 kcal pro 100 ml.

Wie schmeckt Nitro Cold Brew und woher kommt er?

Durch die feinen Stickstoffbläschen wirkt der Kaffee noch cremiger und geschmeidiger. Er hat eine leicht süßliche Note, obwohl er oft ohne zusätzlichen Zucker serviert wird.

Die genaue Herkunft des Nitro Coffee ist nicht eindeutig geklärt. Eine verbreitete Ansicht besagt, dass der Getränk Anfang der 2010er-Jahre in den USA entwickelt wurde, wobei Städte wie Portland, Oregon, und Austin, Texas, eine wichtige Rolle spielten. Einige Quellen nennen den Lebensmittelwissenschaftler Nate Armbrust aus Portland als Schöpfer des Nitro Coffee. Während seiner Tätigkeit bei Stumptown Coffee Roasters im Jahr 2013 experimentierte er mit der Karbonisierung von kaltem Kaffee, stellte jedoch fest, dass Kohlendioxid den Geschmack negativ beeinflusste.

Fazit: Cold Brew ist mehr als nur kalter Kaffee!

Cold Brew hat sich längst als feste Größe in der Kaffeewelt etabliert. Seine schonende Zubereitung, der milde Geschmack und die zahlreichen Variationen – von Nitro Cold Brew bis zu winterlichen Kreationen – machen ihn zu einem echten Allrounder.

Ob pur, mit Milch oder als erfrischender Sprudel-Mix: Cold Brew ist ein Genuss für alle, die Kaffee lieben und gerne Neues ausprobieren. Probieren Sie es aus – vielleicht wird Ihr nächster Cold Brew Ihr neuer Lieblingskaffee!